Zum LL.M.-Studium nach China

Immer mehr internationale Studenten interessieren sich für ein LL.M.-Studium in China. Das lohnt sich besonders, wenn man sich in gleich zwei Rechtssystemen auskennen möchte.

Freitag, 23 September, 2016

Immer mehr internationale Studenten interessieren sich für ein LL.M.-Studium in China. Sie wollen dabei die fremde Kultur kennen lernen und erhoffen sich Vorteile für die Karriere, da die meisten internationalen Programme in China einen besonderen Schwerpunkt auf vergleichende Studien zwischen dem chinesischem um westlichen Rechtssystemen legen.

Chinesisches Recht ist derzeit ständig im Wandel: die sozialen und ökonomischen Änderungsprozesse erfordern stetige Anpassungen des Rechtssystems, das Einflüsse von Marx, Konfuzius und dem sowjetischen Recht vereint. Darüber hinaus öffnet sich die Wirtschaft immer stärker und Unternehmertum sowie der globale Handel erfordern neue Strukturen und Gesetze.

Zwei Rechtssysteme vergleichen

Damit ist China ein ideales Land für Juristinnen und Juristen, die sich zwischen verschiedenen Rechtssystemen bewegen, international arbeiten und das fernöstliche Land kennen lernen möchten. LL.M.-Programme werden immer häufiger angeboten und sind dabei in einer für internationale Studenten ansprechenden Struktur gestaltet. So bieten die East China University of Political Science and Law in Shanghai und in Peking, die Peking University, die Peking University School of Transnational Law sowie die Universitäten in Fudan und Xiamen LL.M.-Programme an, die auch auf Englisch unterrichtet werden.

Intensives Studium

Die Programme legen dabei meist einen Schwerpunkt darauf, europäisches, amerikanisches und chinesisches Recht zu vergleichen. Die Studiendauer ist dabei oft etwas länger als in traditionellen LL.M.-Programmen, da sich ausführlich mit mehreren Rechtssystemen beschäftigt wird. Doch genau durch diese intensive Beschäftigung finden die Absolventen anschließend oft sehr gute Jobs in großen internationalen Kanzleien oder Konzernen, die aufgrund der Globalisierung verstärkt Kenntnisse der rechtlichen Geschäftsgrundlagen in China benötigen.

Chinesische Willkommenskultur

Das Leben in China ist dabei meist leichter zu bewerkstelligen als viele zu Beginn des Studiums annehmen. Auch wenn man ohne Sprachkenntnisse nach China kommt, findet man schnell Lehrer, die einem die wichtigsten Sätze in der fremden Sprache beibringen. Bisherige Absolventen berichten häufig, dass Chinesen sie offen und herzlich empfangen haben und es ihnen leicht gemacht wurde, sich an den neuen Lebensstil zu gewöhnen.

Arbeitsmarkt

Das gilt allerdings nicht unbedingt für den juristischen Arbeitsmarkt. Denn in China dürfen nur Chinesen juristisch praktizieren. Die westlichen Absolventen kehren daher meist in ihre Heimatländer zurück und helfen dort globalisierten Unternehmen. Doch wer sich von China nicht mehr trennen kann, für den gibt es auch als Jurist eine Möglichkeit, zu bleiben. Auch wenn man dann nicht juristisch praktizieren kann, gibt es immer mehr Unternehmen, die im Tagesgeschäft vom juristischen und kulturellen Wissen aus zwei Systemen und Kulturen profitieren möchten.