Weniger Frauen als Männer setzen ihr Studium nach dem Bachelor fort
Die Gemeinschaft von Hochschülerinnen und Hochschülern in Österreich (ÖH) hat eine Studie vorgestellt, wonach Frauen durch die Umstellung der Studiengänge auf das Bachelor- und Masterstudium verstärkt aus den Universitäten gedrängt werden. Das Datenmateri
Montag, 31 Mai, 2010
Die Gemeinschaft von Hochschülerinnen und Hochschülern in Österreich (ÖH) hat eine Studie vorgestellt, wonach Frauen durch die Umstellung der Studiengänge auf das Bachelor- und Masterstudium verstärkt aus den Universitäten gedrängt werden. Das Datenmaterial für die jetzt präsentierte Studie wurde durch das Unternehmen Statistik Austria erhoben und ausgewertet.
Die vorgelegte Studie weist nach, dass 62,2 Prozent aller Studienanfänger weiblich sind. Nach dem Bachelor Abschluss setzen 86,1 Prozent aller Studenten ihr universitäre Ausbildung mit einem Master Studium fort, bei weiblichen Studierenden beträgt diese Quote in Österreich lediglich 76,4 Prozent.
Thomas Wallerberger und Sigrid Maurer betonen als Sprecher des Vorsitzendenteams der ÖH, dass die Studie eindeutig die Benachteiligung von Frauen auf Grund des Bologna Prozesses nachweist. Eva Maltschnig betont als Generalsekretärin der ÖH, dass die Studie erneut das Bologna- und Master Studium als ein Förderprogramm für die männliche Elite beweist.
Die von der Statistik Austria erhobenen Daten beruhen auf statistischen Erhebungen an den Hochschulen des Landes und bieten zuverlässige Werte. Die Gründe für das überdurchschnittliche Ausscheiden von Frauen aus der Universität nach dem Erreichen des Bachelor Abschlusses wurden im Rahmen der Studie nicht erfasst.
Ebenfalls geht aus der vorgelegten Studie nicht hervor, wieviele Studierende ihr Masterstudium erst einige Jahre nach dem Bachelor Abschluss fortsetzen. Dennoch erscheint die Abnahme der Zahl weiblicher Studierender im Masterstudium als signifikant. Für Deutschland liegen keine entsprechenden bundesweiten Daten vor, Beobachtungen und Erhebungen einzelner Hochschulleitungen lassen einen ähnlichen Trend wie in Österreich erkennen.