Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin fordert Qualitätsstandards für Duale Studium

Um bundesweite Qualitätsstandards für das Duale Studium, die Fortführung des Hochschulpakts und Nachwuchsprogramme für FH-Professuren ging es unter anderem am Mittwoch, 15. Februar 2017, bei einem Fachgespräch im Deutschen Bundestag.

Freitag, 24 Februar, 2017

Um bundesweite Qualitätsstandards für das Duale Studium, die Fortführung des Hochschulpakts und Nachwuchsprogramme für FH-Professuren ging es unter anderem am Mittwoch, 15. Februar 2017, bei einem Fachgespräch im Deutschen Bundestag. Über drei Stunden dauerte der Austausch zwischen den sieben geladenen Vertreter/innen von Fachhochschulpräsidien aus verschiedenen Bundesländern und den Abgeordnet/innen aller Fraktionen.

Aushöhlung des „Dualen Studiums droht

Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, brachte die dringend notwendige Etablierung von bundesweiten Qualitätsstandards für das Duale Studium ins Gespräch. Anderenfalls drohe eine Aushöhlung der Marke „Duales Studium“. Zaby regte an, den Hochschulpakt nach 2020 zu verstetigen, weiterzuentwickeln und dabei das Thema Ausbau und Qualitätssicherung beim Dualen Studium besonders zu berücksichtigen. 

FHs ohne akademischen Nachwuchs

Fachhochschulen können bisher nicht selbst akademischen Nachwuchs für sich generieren. Dies sei aber dringend geboten angesichts der bundesweit zu verzeichnenden Schwierigkeiten bei der Besetzung von FH-Professuren. Diese sind einerseits strukturell bedingt, denn die Berufung zur FH-Professorin oder zum FH-Professor setzt eine wissenschaftliche und berufspraktische Doppelqualifikation sowie Lehrerfahrung voraus. Einig waren sich die FH-Vertreter/innen über einen „mangelnden Enthusiasmus für kooperative Promotionen“ seitens der Universitäten. Deshalb schlägt Zaby als eine von mehreren Maßnahmen die Einrichtung von „Promotionskollegs neuen Typus‘“ vor. Dabei könnten beruflich erfahrene Praktiker/innen im Rahmen von anwendungsorientierten Forschungsarbeiten zur Promotion geführt werden, vorzugsweise in kooperativen Promotionskollegs. Damit würden diese Personen dann die Voraussetzung für die Berufung auf Professuren an Fachhochschulen erfüllen. Hierzu müssten Fachhochschulen mit Unternehmen und Universitäten an einem Strang ziehen. 

FH-Professur als Karriereweg

Der Karriereweg „FH-Professur“ müsse stärker in das öffentliche Bewusstsein der steigenden Zahl von Doktorand/innen gerückt werden, rät der Präsident der HWR Berlin. Die Hochschulallianz der sieben großen deutschen Fachhochschulen UAS7, deren Vorsitzender er ist, bereitet dazu eine deutschlandweite Kampagne vor, die am 3. März 2017 mit einem Informationstag an der Fachhochschule Münster startet. Nächste Station ist am 12. Mai 2017 die Hochschule Bremen. (Quelle: idw-online.de)